BUND Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald

Dr. Dorothee Schlegel SPD Neckar-Odenwald

Frage 1: Leider gehört nur ein Teil der Region Rhein-Neckar-Odenwald zu den neun Bio-Musterregionen. Welche Maßnahmen halten Sie für besonders geeignet, um einen Anteil des ökologischen Landbaus von 40% oder mehr auch in ihrem Wahlkreis zu erreichen?

  • Die vielen kleineren und mittleren Höfe in unserer Region und vor allem die Betriebe, die im Nebenerwerb geführt werden, müssen generell gestärkt werden.
  • Alle in der Land- und Tierwirtschaft Tätigen müssen für das, was dem Gemeinwohl, dem Landschaftsschutz dient, angemessen entlohnt werden. Damit wird auch umweltschonendes Wirtschaften, Landschaftspflege, tiergerechte Haltung und Vertragsnaturschutz gefördert, mit der die SPD das Ziel des ökologischen Landbaus von mindestens 40% erreichen will.
  • Mit den Landwirt*innen zusammen werden wir gemeinsame Standards für eine nachhaltige Landwirtschaft entwickeln – zum Schutz unserer Böden, der Tierwelt und der Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren.

Frage 2: Welche Maßnahmen sollten Ihrer Meinung nach ergriffen werden, um eine Wertschöpfungskette ökologisch erzeugter Lebensmittel von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Verbraucher in der Region aufzubauen?

  • Lebensmittelerzeuger*innen soll der Rücken gestärkt werden, um regionale Vermarktung und Direktvermarktung weiter auszubauen.
  • Unterstützt werden sollen Zusammenschlüsse und Kooperationen einer solidarischen Landwirtschaft vor Ort.
  • Wir regen eine Förderung an, durch die die bestehende lokale Schlachthofstruktur auf Dauer gewährleistet werden kann. Kleine Metzgereien sollen besonders gestärkt werden – in der Direktvermarktung, z.B. durch mobile Schlachtung. Das fördert das Tierwohl und unterstützt die lokale Landwirtschaft.
  • Regionale Märkte, gläserne Bauernhöfe, Verkaufsmöglichkeiten in den Kommunen, Hofläden und eine breite Öffentlichkeitsarbeit werden dazu beitragen, eine stärkere Akzeptanz in der Bevölkerung für heimische Produkte zu bekommen. Auch der Wert von gesunder Ernährung muss vermittelt werden. Dies ist ein Bildungsauftrag, der in die Mitte der Bevölkerung getragen werden muss – auch über Kooperationen mit Schulen, Volkshochschulen.

Frage 3: Wie kann nach Ihrer Meinung die gesetzliche Vorgabe zur Reduzierung des Pestizideinsatzes auch in Haus- und Kleingärten, auf öffentlichen Grünflächen und auf Verkehrsflächen erreicht werden?

  • Als SPD fordern wir ein generelles Pestizidverbot auf staatlichen/öffentlichen Flächen, ebenso wie mehr Blühwiesen auf Randstreifen.
  • Ein zweiter Schritt ist, dieses Verbot auch auf private Haus- und Kleingärten auszuweiten, um den Pestizideinsatz zum Schutz von Pflanzen und Tieren zu verringern.

Frage 4: Würden Sie sich dafür einsetzen, die Anwendung von Pestiziden ganz zu unterbinden?

  • Sehr langfristig gedacht: Ja. Allerdings ist dies nicht nur eine regionale, sondern eine überregionale Zielsetzung. Zudem müssen Alternativen angeboten werden, um der heimischen Landwirtschaft nicht den Boden für ihr ökonomisches Überleben zu entziehen. Denn wir stehen hier in einem globalen Wettbewerb in der Lebensmittelerzeugung. 

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