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Liebe Leser*innen,

am 9. Juni stehen die Kommunal- und Europawahlen an – und es steht viel auf dem Spiel! Sowohl die Verteidigung des Umwelt- und Naturschutzes als auch unserer Demokratie und der Menschenrechte. Deshalb: gehen Sie wählen und mobilisieren Sie auch ihr Umfeld!

Diese Wahlen bestimmen die politische Agenda der nächsten 5 Jahre – ein Zeitfenster, welches für wirksame Klimaschutzmaßnahmen entscheidend sein könnte. Denn der Temperaturanstieg hat sich weiter beschleunigt. Genauso schreitet der Schwund der biologischen Vielfalt voran. Manche Politiker*innen rufen in dieser Situation multipler Krisen nach einer Pause beim Klima- und Naturschutz, anstatt an neuen Visionen für eine lebenswerte und gerechte Zukunft zu arbeiten.

Was können Sie tun?

Die konkrete Umsetzung von konsequentem Natur-, Umwelt- und Klimaschutz liegt oft in den Händen der Kommune. Einige von ihnen nutzen bereits ihre Möglichkeiten, doch es braucht noch viel mehr Kreis- und Gemeinderät*innen mit Mut und Ideen für zukunftsweisende Entscheidungen. Der BUND Landesverband Baden-Württemberg hat neben einem Forderungskatalog zur Kommunalwahl, den auch Sie für Fragen an Kandidat*innen vor Ort nutzen können, verschiedene Natur- und Umweltthemen in kurzen Experten-Interviews für Sie aufbereitet, die auf der kommunalen Ebene entschieden werden.

Die EU entscheidet maßgeblich, wie es mit dem Umwelt- und Naturschutz weitergehen wird. Der BUND Bundesverband hat eine interaktive Bilanz zum Abstimmungsverhalten in der laufenden Legislatur erstellt, in der Sie sich anschauen können, wie die Abgeordneten bei 30 ausgewählten Gesetzesvorhaben abgestimmt haben. Der Kreisjugendring Rhein-Neckar hat zur Europawahl die Parteien zu Themen von Jugendlichen für Jugendliche befragt.

Sowohl auf kommunaler als auch auf europäischer Ebene müssen wir rechtsextremen und rechtspopulistischen Parteien endlich eine deutliche Absage erteilen. Erst vor einer Woche habe ich mir die fürchterlichen Gräueltaten der Nazizeit nochmals vor Ort im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz vor Augen geführt. Am Denkmal in Birkenau liest man: „Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. [...]“. - Nie wieder ist jetzt! Gehen Sie zur Wahl um rechtsextremen und rechtspopulistischen Parteien nicht das Feld zu überlassen und Ihre Stimme für Demokratie und Menschenrechte abzugeben.

Sie können sich auch einer der Großdemonstrationen des Bündnisses „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen“ anschließen, um Ihrer Stimme noch mehr Gehör zu verschaffen. Den rechtspopulistischen und extremen rechten Parteien werden in Baden-Württemberg die AfD, die Heimat (ehemals NPD) und die Republikaner zugeordnet.

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AUS DEN ORTS- UND KREISVERBÄNDEN

Schwerpunkte, Aktionen, Personalien


Anerkennung für langjähriges ehrenamtliches Engagement

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des BUND Kreisverbands Heidelberg stand die Ehrung langjähriger Aktiver auf dem Programm. Denn ehrenamtliches Engagement für den Umwelt- und Naturschutz bedeutet für den Kreisverband „enorme persönliche Ausdauer, Zeitinvestition, Selbstmotivation, Lern- und Kompromissbereitschaft, aber auch Frustrationstoleranz. Und das manchmal über Jahrzehnte“. Deshalb wurden Ilge Wilhelm - für ihren Einsatz als ehemalige Umweltberaterin und Initiatorin der Heidelberger Umweltberatung - sowie Rainer Zawatzki - langjähriger 2. Vorsitzender und umweltpolitischer Aktivist der ersten Stunde - feierlich geehrt. Dr. Regine Buyer und Gerhard Kaiser wurden außerdem von der Regionalgeschäftsstelle mit der regionalen Ehrennadel ausgezeichnet. Regine Buyer ist neben ihrer Co-Vorsitzendenfunktion beim BUND HD-Wieblingen insbesondere im Bereich Gewässerschutz seit vielen Jahren auch regional aktiv. Gerhard Kaiser, „Herz des BUND Heidelberg“, zeichnet sich durch sein vielschichtiges Engagement u.a. beim BUND und LNV aus, wofür er bereits auf vielen Ebenen geehrt wurde. Auch wir wollten diesen Einsatz und unseren Dank hierfür nochmals unterstreichen. br

Fledermausexkursion in Dossenheim

Am 8. Juni lädt der BUND Dossenheim am Ölberg zur Exkursion „Nachtaktiv - Die faszinierende Lebens- und Jagdweise der Fledermäuse“ ein. Ihr wissenschaftlicher Beirat, Diplom-Biologe Gunnar Hanebeck, vermittelt wissenswerte Fakten und Erstaunliches über das Verhalten der unterschiedlichen Fledermausarten. Mithilfe von Bat-Detektoren können Laute hörbar gemacht werden, die normalerweise für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar sind.

In Baden-Württemberg gelten 23 Fledermausarten als heimisch. Die häufigste Art ist die Zwergfledermaus, die in fast jeder Ortschaft anzutreffen ist. Andere Arten sind so selten, dass landesweit nur wenige Quartiere bekannt sind (z.B. Brandtfledermaus, Mopsfledermaus). Innerhalb der letzten rund 50 Jahre sind die Fledermausbestände bei uns zum Teil dramatisch zurückgegangen, so dass heute alle heimischen Fledermausarten in Baden-Württemberg gefährdet sind. Daher ist der Schutz sowohl ihrer Quartiere als auch ihrer Jagdgebiete besonders wichtig.

Ab Anfang Juni gebären die Fledermäuse ein bis zwei Jungtiere. Mehrere 100 Tiere können sich zu sog. Wochenstuben in einem Quartier zusammenschließen. Die Wochenstuben befinden sich je nach Art entweder in Baumhöhlen oder in Gebäuden, z.B. im Dachstuhl oder hinter Holzfassaden. Nach Sonnenuntergang fliegen die Tiere aus, um in den umliegenden Lebensräumen nach Insekten zu jagen. Spätestens vor Sonnenaufgang fliegen die Tiere wieder in ihre Quartiere ein. 

Treffpunkt am 8. Juni 2023 um 21 Uhr am Schauenburgparkplatz, Anmeldungen an m.ziara@web.de. pr

Bild: Mopsfledermaus (Foto: BUND Dossenheim).

GEWÄSSER

Rhein und Neckar, Fließgewässer, Seen und Feuchtgebiete, Grundwasser


Ausstellung „Durstige Güter“ in den Pfingstferien

Sie wissen noch nicht, was Sie in den Pfingstferien unternehmen sollen? Fahren Sie doch mit dem ÖPNV oder dem Rad (dann erhalten Sie 20% Rabatt auf den Eintrittpreis) nach Sinsheim in die Klima Arena und schauen sich die BUND-Ausstellung „Durstige Güter“ an, die im Rahmen des Ferienprogramms „Klima schützen statt über Grenzen zu gehen“ angeboten wird (wir berichteten). Jeden Donnerstag und Freitag in den Ferien hat die Klima Arena übrigens bis 20 Uhr geöffnet. br

FLOW-Messkampagne

Unsere vierte Messkampagne am Biddersbach konnte bei sonnigem Wetter Mitte April stattfinden. Zwölf hoch motivierte Bürgerwissenschaftler*innen machten mit, nahmen Proben, füllten Untersuchungsbögen aus, diskutierten und untersuchten Bachtiere unter dem Binokular. Wir verzeichneten bei der Strukturgüte Werte, die vergleichbar waren mit den letzten beiden Jahren. Auch die chemisch-physikalischen Messwerte waren vergleichbar mit den Werten vom Frühjahr 2022, bis auf die Phosphat-Werte, welche wir zur Plausibilisierung in den darauffolgenden Wochen nochmals messen. Bei den wirbellosen Tieren des Gewässergrundes verzeichneten wir diesmal eine geringere Anzahl an Familien als im Mai 2022. Fazit: ein gelungener Tag mit neuen Messwerten, die als zusätzliches Puzzleteil das Gesamtbild des Zustands des Biddersbachs weiter entstehen lassen und der deutschlandweiten Datenbank des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig (UFZ) hinzugefügt werden.

Der nächste Messtermin findet statt im Rahmen des Tags der Artenvielfalt am 15. Juni. Zwischen 13 und 16 Uhr bietet der BUND Wiesenbach dabei an, Besucher*innen in unsere Arbeit einzuführen. Wer mag darf die Bachtiere auch einmal durchs Binokular beobachten. Weitere Informationen. br

Bild: Eintagsfliegenlarve, Ephemera vulgata (Foto: Katharina Brotzmann).

BIOLOGISCHE VIELFALT

Wald und Forst, Natur-, Arten- und Landschaftsschutz


Turmfalkenwebcam

Seit Frühjahr 2023 streamt der BUND Dossenheim das Brutgeschehen live aus dem Turmfalkennistkasten der Ev. Kirche Dossenheim. Nachdem es im vergangenen Jahr bereits zwei Kameras ermöglicht hatten, das Brutgeschehen von Mulde scharren, Eiablage, Schlupf der Nestlinge und ihrer Entwicklung in hoher Bild- und Tonqualität in Schwarz-Weiß mitzuverfolgen, war der Wunsch groß, für die neue Brutsaison 2024 den Livestream in Farbe zu streamen und mit einer ditten Kamera auch das Geschehen auf dem Fenstersims einzufangen.

Aus den fünf Eiern sind heute bereits drei Junge geschlüpft. Eindrückliche Einblicke in das Brutgeschehen sind garantiert. Der Livestream ist über die Homepage des BUND Dossenheim abrufbar. pr

Bild: Turmfalke mit Jungtier (Foto: BUND Dossenheim).

ENERGIE UND KLIMA

Energiewende, Klimapolitik


Regionale Planung zum Ausbau der Windenergie

Bis Ende 2032 sind alle Bundesländer verpflichtet, 1,8% ihrer Fläche für den Ausbau der Windenergie bereitzustellen. In Baden-Württemberg müssen die Regionen die Pläne hierfür bis zum 30. September 2025 als Satzung festlegen. Wir erachten die Suche nach den konfliktärmsten Flächen für die Windenergie im Rahmen der Regionalplanung als sinnvollen Ansatz, um diese wichtigen Ausbauziele zu erreichen. Bei den Beteiligungsverfahren bringen wir uns als anerkannter Naturschutzverband deshalb ein und nehmen Stellung (wir berichteten im Rahmen des sog. "Scopings"). So auch an der kürzlich erfolgten Offenlage.

Uns ist wichtig, dass die Region Rhein-Neckar ihren Beitrag leistet - durch einen naturverträglichen Ausbau. Dabei versuchen wir, auf Konflikte mit dem Naturschutz frühzeitig aufmerksam zu machen, so dass sinnvolle Lösungen erarbeitet werden können. Auch weisen wir auf vorhandene Daten hin, was in diesem Verfahrensschritt wichtig ist, da im weiteren Verlauf aufgrund gesetzlicher Änderungen kaum noch artenschutzrechtliche Untersuchungen erfolgen werden. Aus diesem Grund erinnern wir schließlich nochmals daran, dass zeitgleich mit dem dringenden Ausbau der Windenergie die gesetzlich festgeschriebenen Artenhilfsprogramme geplant und umgesetzt werden müssen. Artenhilfsprogramme sollen die Lage jener, bereits durch andere Faktoren bedrohten Tierarten verbessern, welche durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter unter Druck geraten. Mehr zum Thema Windenergie und zur Position des BUND hier. br

BUND-NEWSLETTER IN DER REGION

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