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Liebe Leser*innen,

wie Sie wahrscheinlich schon in der Presse erfahren haben, konnte der BUND vor einer Woche einen großen Erfolg erzielen: das Bundesverwaltungsgericht hat unserer Normenkontrollklage (wir berichteten) stattgegeben und einen Paragrafen des Baugesetzbuches für europarechtswidrig erklärt. Es ist nun damit vorbei, dass vielerorts deutsches Baurecht vor europäischem Umweltrecht angewendet wird! Hierzu möchten wir auch unsere Aktiven in der Region sowie die örtliche Initiative in Gaiberg beglückwünschen, die hieran mitgewirkt haben. Unser Dank gilt außerdem Ihnen - unseren Mitgliedern und Unterstützer*innen - die diese wichtige Arbeit ermöglichen. Mehr hierzu in der Rubrik Flächenverbrauch.

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In der Spatschlucht
AUS DEN ORTS- UND KREISVERBÄNDEN

Schwerpunkte, Aktionen, Personalien


Sommerfest

Bei einer spannenden und informativen Führung durften wir das Tal des Weitetalbachs mit der Spatschlucht in Schriesheim kennenlernen. Herr Dr. Gnirß von der Arbeitsgemeinschaft Altbergbau Odenwald / Grube Marie Weinheim-Hohensachsen erläuterte uns die geologischen und bergbaulichen Hintergründe und machte uns auf lokale Besonderheiten aufmerksam. Hinterher stärkten wir uns in der Schriesheimer Hütte bei den Naturfreunden.

Bild: In der Spatschlucht (Foto: Tore Kempf)

GEWÄSSER

Rhein und Neckar, Fließgewässer, Seen und Feuchtgebiete, Grundwasser


FLOW Untersuchung und Ergebnisse

Endlich – im Juni konnten unsere Bürgerwissenschaftler*innen die Untersuchungen am Biddersbach fortsetzen. Neben Eintagsfliegenlarven und Bachflohkrebsen, die wieder häufig vorkamen, fanden wir auch vereinzelt Prachtlibellenlarven und Schlammfliegen. Außerdem gingen uns unter anderem noch Köcherfliegenlarven, Zweiflüglerlarven, aquatische Käfer, Strudelwürmer und Wenigborster ins Netz.

Die Ergebnisse spiegeln eine ähnliche Situation wie im letzten Jahr – der Bach ist vom Menschen überprägt, sowohl in seiner Struktur, als auch der chemisch-physikalischen Wasserqualität und seinen Lebensgemeinschaften. Es sind bauliche, landwirtschaftliche sowie Siedlungseinflüsse erkennbar.

Dass die Daten aus dem FLOW-Projekt durchaus wissenschaftlich genutzt werden können belegt übrigens die Studie von Julia Gönner und ihren Kollegen.

Bild: Unsere Gruppe beim Sortieren der wirbellosen Tiere des Gewässergrunds (Foto: Uwe Heidenreich)

BIOLOGISCHE VIELFALT

Wald und Forst, Natur-, Arten- und Landschaftsschutz


Online-Vortragsreihe zur urbanen Vielfalt

An dieser Stelle möchten wir auf eine Veranstaltungsreihe aufmerksam machen, die sich dem Thema „Urbane Artenvielfalt fördern“ widmet. Es handelt sich um Veranstaltungen im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg. Am 11. Oktober kann man sich bei der VHS Heddesheim einwählen, um etwas über „Blühende Lebensräume, Insektenhäuser und auf Krautschau gehen“ zu erfahren. Anmeldungen sind bis jeweils einen Tag vor der Ausstrahlung möglich, um die Zugangsdaten zu erhalten. Die Veranstaltungsreihe selbst ist kostenlos.

Youth in nature

Kennen Sie schon das Jugendprojekt „Youth in nature“? Dieses richtet sich an naturinteressierte Jugendliche, die ab September wieder für ein oder zwei Schuljahre gemeinsam die Natur erforschen, mit Fachleuten auf Exkursion gehen, Tiere beobachten und Gleichgesinnte treffen. Es geht um Artenbestimmung und Naturfotografie, Nutzung moderner Medien, Naturerlebnis, Gemeinschaftsgeist und Abenteuer. Die nächstgelegenen Großräume, in welchen Aktionen stattfinden sind Karlsruhe und Stuttgart. Bewerbungsfrist: 15. Juli 2023. Ein späterer Einstieg ist bei freien Plätzen möglich.

ENERGIE UND KLIMA

Energiewende, Klimapolitik


Windenergie und biologische Vielfalt gemeinsam denken

Dass wir sowohl Energie einsparen als auch die Erneuerbaren Energien ausbauen müssen, um die Folgen des menschengemachten Klimawandels abzumildern ist heute an den sichtbar werdenden Veränderungen unserer Landschaft deutlich erkennbar. Dabei ist klar – jede Form der Energieerzeugung hat Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Der BUND setzt sich, gemeinsam mit weiteren Naturschutzverbänden, dafür ein, dass neben dem Ausbau der Windenergie in der Region auch der Verlust der biologischen Vielfalt mitgedacht wird. Aktuell beteiligen wir uns mit einer Stellungnahme an einer sogenannten Scoping-Runde zum Teilregionalplan Windenergie, der die von der Regierung geforderten 1,8% Fläche für Windenergie ausweisen soll. Hier fordern wir unter anderem, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Artenhilfsprogramme für windkraftsensible Arten schon jetzt mitgedacht und die nötigen Flächen ausgewiesen werden.

§ 13b-Neubaugebiet in Gaiberg
FLÄCHENVERBRAUCH

Regionalplan, Flächennutzungspläne, Baugebiete


Bundesverwaltungsgericht gibt BUND-Klage statt

Am 18. Juli fand die erfolgreiche Verhandlung zum Normenkontrollverfahren in der Sache des Gaiberger Neubaugebietes statt: in zweiter Instanz hob das Bundesverwaltungsgericht das Urteil des Verwaltungsgerichts Mannheim aus dem Jahr 2022 auf und bestätigte die vom BUND angemahnte Europarechtswidrigkeit des Paragrafen 13b Baugesetzbuch (BauGB). Konkret bedeutet das Urteil, dass bundesweit keine Freiflächen außerhalb des Siedlungsbereichs einer Gemeinde im beschleunigten Verfahren ohne Umweltprüfung überplant werden dürfen. Zur weiteren Information verlinken wir Ihnen die Pressemeldungen des BUND sowie des Bundesverwaltungsgerichts.

Hintergrund:

Der § 13b BauGB wurde im Jahr 2017 eingeführt (und schließlich bis 2022 verlängert, mit Vollendung bis 2024) und ermöglichte es, in einem beschleunigten Verfahren im Außenbereich von Gemeinden Baugebiete auszuweisen. Das ursprüngliche Ziel, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, wurde laut aktuellen Studien weit verfehlt. Stattdessen nutzen viele Gemeinden die Vorzüge, um teure Ein- und Zweifamilienhausgebiete auszuweisen: reduzierte Umweltauflagen, den Verzicht auf Ausgleichsmaßnahmen und ein Absehen von der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung. Auch in der Region Rhein-Neckar wurden zahlreiche Baugebiete nach diesem Verfahren ausgewiesen oder eingeleitet.

Mitmachen gegen den Flächenverbrauch? Mit Ihrer Unterschrift für den Volksantrag!

Etwas mehr als die Hälfte der notwendigen Stimmen für den Volksantrag „Ländle Leben Lassen“ konnten unsere fleißigen Aktiven bereits zusammentragen – ein erfreuliches Ergebnis für unsere Kulturlandschaft! Nun gilt es jedoch nicht nachzulassen: wer seine Stimme noch nicht abgegeben hat sollte sich jetzt ins BUND-Büro im WeltHaus begeben oder das Formular aus dem Internet ausdrucken (bitte unbedingt beidseitig auf ein Blatt!) und selbst an die auf dem Formular angegebene Adresse der Arbeitstherapeutischen Werkstätte Mannheim abschicken.

BUND-NEWSLETTER IN DER REGION

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