BUND Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald

Entschleunigen um Vielfalt zu erhalten. BUND: Jetzt an die Amphibienwanderung denken

05. Februar 2021 | Naturschutz

Geschwindigkeitsbegrenzungen und Umleitungen auf den Straßen lösen bei vielen erst einmal Frust aus. Doch natürlich werden sie nicht aufgestellt um Autofahrer zu ärgern. Zu dieser Jahreszeit begeben sich viele Amphibien auf Ihre alljährliche Wanderung zu ihren Laichgewässern. Diese Maßnahmen sind also zum Schutz der Tiere unabdingbar, verrät der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V. Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald.

Amphibien - wie dieses Erdkrötenpaar - haben im Frühjahr auf dem Weg zu ihren Laichgewässern viele Gefahren zu meistern. Daher brauchen Sie unsere Hilfe  (Foto: Jochen Schwarz / BUND)

Die Tiere brauchen unseren Schutz
„Wenn die Temperaturen in der Region steigen sind wieder Kröten, Frösche, Molche und
Salamander auf dem Weg zu ihren Laichgewässern. Oft sehen wir davon nur die vielen
überfahrenen Exemplare. Zahlreiche BUND-Aktive und ehrenamtliche Helfer sind an den
Straßen unterwegs um dies zu vermeiden und den Tieren eine sichere Wanderung zu
ermöglichen“, so Bianca Räpple, Regionalgeschäftsführerin des BUND.

Nicht ohne Grund. Denn weltweit sind viele Amphibien stark gefährdet, wie auch der WeltBiodiversitätsrat 2019 berichtete. Bei uns sind vor allem Kreuzkröte, Wechselkröte,
Laubfrosch, Moorfrosch, Kammmolch und Gelbbauchunke in diesem Zusammenhang
aufzuzählen. Amphibienretter helfen nicht nur einzelnen Tieren dabei, den Weg zu Ihren
Laichgewässern lebend zu erreichen, und so die Chance für das Überleben der verbleibenden
Populationen zu erhöhen. Ebenfalls sammeln Sie Daten und dokumentieren so
Veränderungen. „Natürlich ist dies nur ein kleiner Beitrag zum Amphibienschutz, doch einer
an dem auch jede*r ganz einfach seinen Teil beisteuern kann. „Darüber hinaus müssen wir
dafür sorgen, dass Lebensräume erhalten, vernetzt und neu angelegt werden“ führt Räpple
weiter aus. Auf den Straßen ist nicht nur das eigentliche überrollen der Tiere todbringend,
sondern auch der starke Unterdruck – selbst bei einer Fahrt von 40-50 km/h führt dieser zu
tödlichen inneren Verletzungen. Am besten ist den Tieren geholfen indem man in
Amphibien-Wandergebieten sehr langsam fährt oder auf abendliche Fahrten ganz verzichtet.

Das Straßenverkehrsamt des Rhein-Neckar-Kreises veranlasst in enger Abstimmung mit den
Naturschutzverbänden in der Region die Beschilderung besonders betroffener
Straßenabschnitte mit Hinweisen auf die stattfindende Amphibienwanderung und – wo
erforderlich – auch mit Geschwindigkeitsbegrenzungen. Auf diese sollte geachtet werden.

Aktiv mithelfen – auch in der Corona-Zeit möglich
Vor allem während feuchtwarmer Abend- und Nachtstunden sowie starken Regenfällen
muss man mit den Tieren rechnen – und mit Ihren Rettern. Aber wer schon einmal einen
Salamander beim Davonkriechen beobachten durfte weiß, wie viel Spaß Entschleunigung
machen kann. Interessierte Bürger können bei einer der rund 30 BUND-Gruppen in der
Region aktiv werden. Vergangene Woche hat das baden-württembergische
Sozialministerium bestätigt: Amphibienschutz ist auch in Corona-Zeiten möglich. So können
auch in diesem Jahr Ehrenamtliche von NABU und BUND Frösche & Co. vor dem Tod auf
der Straße retten, unter Einhaltung der Abstandsregeln und auch nach 20 Uhr. Mehr
Informationen zu unseren Aktivitäten finden sich im Internet unter: www.bund-rheinneckar-odenwald.de/themen-und-projekte/naturschutz-planung/amphibienschutz/
 

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