BUND Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald

Lieber Windräder statt Atom- und Kohlekraftwerke

14. Oktober 2015

Der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim führt derzeit ein Beteiligungsverfahren bezüglich der Ausweisung von Vorranggebieten für die Errichtung von Windenergieanlagen durch. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald, begrüßt diese für die Energiewende notwendige Ausweisung und lobt die sachliche Informationspolitik des Nachbarschaftsverbands, auch wenn bei den Untersuchungen zum Artenschutz an einigen Stellen noch Lücken geschlossen werden müssen. Gleichzeitig warnt der BUND davor, den Ausbau der Windenergie aufgrund der lautstark vorgetragenen Interessen von kleinen Gruppen zu beschneiden.

„Die Mehrheit der Bevölkerung will saubere Energie. Sie stehen hinter dem Ausstieg aus der Atomkraft, dem Klimaschutz und der Energiewende.“, sagt Dr. Bärbel Andres, Vorsitzende des BUND Regionalverbands. „Ich wohne in Weinheim und schaue lieber auf Windräder, als auf die Kohlekraftwerke in Mannheim oder die Atomkraftwerke in Biblis und Phillipsburg. Das mögen einige anders sehen, dies darf aber nicht der Grund sein, die Chance auf eine saubere Energieversorgung für zukünftige Generationen zu verspielen. Beim Artenschutz wird der Nachbarschaftsverband noch nachbessern müssen, aber ein naturverträglicher Ausbau der Windkraft in der Region ist machbar.“

Aus Sicht des BUND ist die Windenergie eine unverzichtbare Säule der Energiewende und eine saubere Stromversorgung ohne ihren Ausbau auch im Binnenland nicht zu leisten. Die Steuerung des Ausbaus durch die Ausweisung von Vorranggebieten ist ein wichtiger Schritt, um einen unkontrollierten Ausbau zu verhindern. Auch dem technischen Fortschritt wird Rechnung getragen, da Windenergieanlagen in Zukunft möglicherweise auch an heute noch unrentablen Standorten wirtschaftlich betrieben werden können.

Der Ausbau der Windenergie muss dabei jedoch naturverträglich erfolgen. Dies bedeutet, dass Investoren alle nötigen Gutachten zu betroffenen Arten vorlegen müssen, damit mögliche Konflikte identifiziert werden können. Sollten die Konflikte mit dem Naturschutz nicht lösbar sein, so wird der BUND Nachbesserungen fordern oder diese Planungen ablehnen. Bei den vom Nachbarschaftsverband vorgelegten Gutachten zum Artenschutz kritisiert der BUND, dass teils Daten fehlen. Die Zusage des Nachbarschaftsverbands, diese Daten gerne noch einzuarbeiten, wird aber ausdrücklich begrüßt.

Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima wurde mit großer gesellschaftlicher Mehrheit der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Auch der Klimaschutz vereint die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich und in diesem Jahr sollen in Paris bei der UN-Klimakonferenz CO²-Reduktionsziele auch für Schwellen- und Entwicklungsländer beschlossen werden. Dies alles wird nach Überzeugung des BUND nicht ohne den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Steigerung der Energieeffizienz und deutlichere Bemühungen zum Einsparen von Energie funktionieren. 

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