BUND Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald

Sinnvoller Schritt zum Ausstieg aus Atom und Kohle

01. März 2016

BUND-Kreisverband Bergstraße und BUND-Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald sind sich in ihrer positiven Bewertung des Windparks am Greiner Eck einig, da aus Sicht des Naturschutzes geeignete Ausgleichs- und Vermeidungsmaßnahmen getroffen werden. Negative Auswirkungen auf Menschen wie Schattenschlag, Lärm oder Infraschall sind nicht zu befürchten, da die geplanten Anlagen Abstände zu Wohnsiedlungen von deutlich über 1.000 Metern aufweisen. Der geplante Windpark trägt zur Verringerung des CO2-Ausstoßes und somit unmittelbar zum Klimaschutz bei. Zum Schutz des Trinkwassers während der Bauphase schreibt der Genehmigungsbescheid klare Maßnahmen vor und der Betreiber hat eingewilligt, gegen mögliche Verunreinigungen durch Baumaßnahmen Filter einzubauen und nötigenfalls über die gesamte Betriebszeit zu unterhalten.

"Wir akzeptieren den Standort Greiner Eck, weil es sich um einen der windhöffigsten Standorte im Odenwald handelt. Obwohl es als FFH-Gebiet ausgewiesen ist, sind wir der Überzeugung, dass negative Auswirkungen insbesondere auf den Artenschutz durch geeignete Maßnahmen weitgehend vermieden werden", sagt Herwig Winter, BUND-Kreisvorstandssprecher. BUND-Regionalverbandsvorsitzende Dr. Bärbel Andres ergänzt: "Fachleute des BUND haben sich intensiv mit den vogel- und fledermauskundlichen Untersuchungen sowie dem Genehmigungsbescheid befasst. Die durchaus vorhandenen Konflikte mit dem Artenschutz werden aus unserer Sicht durch fachlich sinnvolle Maßnahmen wie Abschaltzeiten und die Kontrolle potentieller Quartiere aufgefangen."

Beim BUND ist man sich bewusst, dass es keinen Standort für Windenergieanlagen gibt, der völlig frei ist von Konflikten mit dem Artenschutz. Deshalb müssen die Standorte gefunden und genutzt werden, wo die Windhöffigkeit hoch und die Konflikte mit dem Artenschutz möglichst gering sind. Denn zur dezentralen Nutzung der Windenergie gibt es nach Auffassung des BUND keine Alternative, wenn die Energiewende gelingen soll.

Dazu Herwig Winter: "Es schlimm genug, dass es erst der Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima bedurfte, um die Mehrheit der Politiker in Deutschland vom Atomausstieg zu überzeugen." Neben dem Atomausstieg gehört zur Energiewende der Ausstieg aus der CO2-intensiven Energieerzeugung durch fossile Energieträger, um den Klimawandel zu begrenzen. Im Gegensatz zur Nutzung fossiler Energieträger wie Braunkohle ist der Flächenverbrauch durch Windenergie gering. "Bei der Förderung von Braunkohle werden komplette Landschaften samt der in ihnen liegenden Siedlungen weggebaggert. Dagegen wird bei der Errichtung einer Windenergieanlage lediglich eine Fläche von einigen hundert Quadratmetern versiegelt. Das Landschaftsbild wird zwar verändert, ob dies aber negativ oder positiv empfunden wird, unterliegt einer eher subjektiven Beurteilung", sagt Dr. Bärbel Andres.

Zudem lassen sich Windenergieanlagen nicht nur schnell errichten, sondern ebenso schnell auch wieder abbauen, wenn sie nicht mehr notwendig oder erwünscht sind, ohne irgendwelche umweltbelastenden Schadstoffe, langfristig zerstörte Landschaften oder gar radioaktiven Müll zu hinterlassen. Unter den Rotoren von Windenergieanlagen kann weiterhin Land- und auch Forstwirtschaft betrieben werden. Während der Bauphase gefällte Bäume werden wie sonst auch in der Forstwirtschaft allgemein praktiziert verwertet und nachgepflanzt. 

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