BUND Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald

Christiane Staab CDU Wiesloch

Frage 1: Leider gehört nur ein Teil der Region Rhein-Neckar-Odenwald zu den neun Bio-Musterregionen. Welche Maßnahmen halten Sie für besonders geeignet, um einen Anteil des ökologischen Landbaus von 40% oder mehr auch in ihrem Wahlkreis zu erreichen?

Die Verbraucher müssen sich dringend wieder bewusst machen, dass Nahrungsmittel wertvoll und, wenn sie gesund erzeugt wurden, auch werthaltig sind. Wir haben den Blick für diesen Wert völlig verloren. Eine Entfremdung von weiten Teilen der Bevölkerung zur Landwirtschaft hat zu dieser Haltung beigetragen. Derzeit wird die Landwirtschaft als Gegner des Natgurschutz auch von Nazturschutzverbänden dargestellt. Das ist Unsinn, denn unsere verantwortungsvollen Landwirte haben weite Teile der Natur in BaWü geprägt und erhalten. Gerne will man die kleinDn bäuerlichen Betriebe in Hochglanzbroschüren zeigen und stellt sie vor mittelerweile für einen Familienbetrieb kaum mehr zu lösende Herausforderungen und Vorgaben. Eine einseitige Förderung der landwirtschftlichen Industrie steckt hier dahinter. Das passt alles nicht mehr zusammen. Der Blick muss auf das Machbare gelenkt werden und den Landwirten eine realistische Cahnce gegeben werden in Baden-Württemberg zu produzieren. Sonst haben wir zukünftg unser Essen aus anderen Länern, aber wir sehen die Zustände dort ja nicht. Ist das das Ziel?

Frage 2: Welche Maßnahmen sollten Ihrer Meinung nach ergriffen werden, um eine Wertschöpfungskette ökologisch erzeugter Lebensmittel von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Verbraucher in der Region aufzubauen?

Wir brauchen eine Sensibilisierungsstrategie, die aufzeigt, wie die Herstellungs- und Lieferketten sind. Viele Menschn handeln hier nicht bewusst fahrlässig, sondern wissen oft nicht, unter welchen Umständen und zu wessen Lasten ihre Nahrung erzeugt wird. Es muss noch nicht einmal bio sein, bei uns erzeugte Lebensmittel haben weltweit gesehen hohe Standards zu erfüllen und sind per se nicht auf globale Lieferstrukturen mit unglaiblichem CO2-Verbrauch angewiesen. Alleine das macht sie schon ökologisch wetvoll.

Frage 3: Wie kann nach Ihrer Meinung die gesetzliche Vorgabe zur Reduzierung des Pestizideinsatzes auch in Haus- und Kleingärten, auf öffentlichen Grünflächen und auf Verkehrsflächen erreicht werden?

Durch Aufzeigen, wie wertvolle und selbstregulierend Schädlinge und Nützlinge auch im Hausgarten zusammenspielen. Natürlich ist der Blattlausbefall eine Woche lang lästig und auch die eine oder andere Blüte fällt dem zum Opfer, aber innerhalb kürzester Zeit ist in einem gesunden Garten das reguliert. hier ist im Übrgen schon sehr viel Bewusstsein entstanden. Als ich jung war wurden munter Gifte wie E 605 oder DDT und andere versprüht.

Frage 4: Würden Sie sich dafür einsetzen, die Anwendung von Pestiziden ganz zu unterbinden?

Im Privaten ja, im Erwerbsbereich nein.

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