BUND Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald

Jan-Peter Röderer SPD Sinsheim

Frage 1: Leider gehört nur ein Teil der Region Rhein-Neckar-Odenwald zu den neun Bio-Musterregionen. Welche Maßnahmen halten Sie für besonders geeignet, um einen Anteil des ökologischen Landbaus von 40% oder mehr auch in ihrem Wahlkreis zu erreichen?

Menschen, die ökologischen Landbau betreiben oder in Betracht ziehen zu betreiben müssen besonders gefördert werden. Aktuell ist es noch so, dass dieser Art der Landwirtschaft und besonders kleineren Betrieben, auch im Nebenerwerb, durch die aktuellen Richtlinien und Förderungen eher Steine in den Weg gelegt werden. Wir brauchen deshalb ein Umsteuern der Landbewirtschaftung und der Förderpolitik weg von der Gießkannensubvention nach Fläche. Leistungen für Umwelt und Tierwohl müssen stärker honoriert werden.

Frage 2: Welche Maßnahmen sollten Ihrer Meinung nach ergriffen werden, um eine Wertschöpfungskette ökologisch erzeugter Lebensmittel von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Verbraucher in der Region aufzubauen?

Es müssen weiter dezentrale Strukturen aufgebaut werden. Die solidarische Landwirtschaft ist da ein guter Weg, der weiter ausgebaut und gefördert werden muss. Direktvermarktung, Kooperationen sowie neue Initiativen, die Verbraucher und Erzeuger zusammenbringen müssen verstärkt unterstützt werden, um die Erzeuger gegenüber den Handelsketten zu stärken. Die Ansätze der direkten Vermarktung im Supermarkt vor Ort sind weiter zu verfolgen und auszubauen.

Frage 3: Wie kann nach Ihrer Meinung die gesetzliche Vorgabe zur Reduzierung des Pestizideinsatzes auch in Haus- und Kleingärten, auf öffentlichen Grünflächen und auf Verkehrsflächen erreicht werden?

Gerade die Kommunen und Landkreise sollten hier mit gutem Beispiel voran gehen und auf weniger schädliche Alternativen setzen. Integrierter Pflanzenschutz sollte hier die Grundlage sein und kommunale Angestellte sollten sich damit auskennen. Im Privaten gibt es in dieser Thematik wahrscheinlich eher selten oder zumindest ZU selten wirkliche Expertise. Deshalb sollte man stärker auf das Thema aufmerksam machen und Alternativen zu chemischen und anderen besonders schädlichen Pestiziden aufzeigen. 

Frage 4: Würden Sie sich dafür einsetzen, die Anwendung von Pestiziden ganz zu unterbinden?

Grundsätzlich ja, der Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und Fungiziden muss auf das absolut unvermeidliche Maß reduziert werden. Eine biologische Schädlingsbekämpfung durch beispielsweise natürliche Antagonisten ist auf jeden Fall zu bevorzugen. Pestizide sollten immer nur die ultima ratio sein. 

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